Einführung

Diese Einführung richtet sich an dich, wenn du den Kungsleden wandern möchtest, aber noch nie richtig gewandert bist oder noch nie im Fjäll warst. Dann fühle dich angesprochen! Ich hoffe hiermit die häufigsten Fragen klären zu können, wenn nicht schicke mir eine Email, benutze das Kontakformular oder frage im Forum nach. Das gilt auch für einfache Fragen.

Schwierigkeit (Sommer)

Der nördliche Kungsleden ist sehr gut markiert und frequentiert, aber nicht zwischen Kvikkjokk und Ammarnäs. Ausser diesen beiden Etappen ist der Kungsleden auch für weniger geübte Fjällwanderer oder als Einstiegsdroge in eine Fjällkarriere eine gute Sache. Auch erfahreneren Wanderern bietet der Kungsleden mehr als die dritte und vierte Etappe, insbesondere wenn man es mit der Weggestaltung etwas lockerer nimmt. Die grösste Schwierigkeit des Kungsleden sind seine steinigen Wege und das oftmals schlagartig wechselnde Wetter. So sind Schnee, Frost und Hitze auch im August nichts ungewöhnliches. Auf dem Kungsleden muss fast nie gewatet werden, wenn es dann doch mal geschieht, liegt es oftmals eher an wochenlangen Regenschauern oder zu frühem Wanderbeginn, denn eigentlich ist am Kungsleden jede Pfütze mit einer Brücke versehen. Trotz anderslautender Gerüchte ist der Kungsleden relativ mückenfrei, zumindest da, wo er oberhalb der Baumgrenze verläuft. Wegen der Teilstücke unterhalb der Baumgrenze ist die Mitnahme von Mückenschutz trotzdem dringend angeraten, speziell rund um den Juli.

Jahreszeit für Wandertouren

Die Schneeschmelze im Bereich den nördlichen Kungsledens beginnt zumeist im Mai und ist etwa im Juni abgeschlossen, von Jahr zu Jahr variierend durch Schneemenge und Temperatur. Traditionell beginnt die Wandersaison an Midsommer, also in den letzten Junitagen. Vor Juli sollte keine Kungsledentour geplant werden, da es sonst durch die Schneeschmelze zu Überschwemmungen kommen kann, insbesondere werden einige Sommerbrücken erst dann ausgelegt und Flüsse können vorher ohne Brücke unüberquerbar sein. In der folgenden nachtlosen Periode liegt nun die Hauptsaison für Kungsleden-Trips, eine Menge quicklebendiger Menschen durchzieht täglich das Fjäll, neue Bekanntschaften werden geschlossen und alte Bekannte wiedergetroffen. Etwa gegen Mitte oder Ende August wird es leerer, nun beginnt es auch wieder dunkel zu werden, es beginnt am nördlichen Kungsleden der Herbst. Es wird nun regelmäßig nachts frieren und die Natur verfärbt sich. Etwa bis Mitte September, dann schließen auch die Hütten und der Busverkehr wird eingestellt, kann man nette Herbsttouren unternehmen. Die Menschenmassen werden jedoch im gleichen Umfang weniger, wie auch die Nachttemperaturen empfindlich sinken. Zwischen Ende September und Mitte Oktober sind Touren weiterhin möglich (man ist aber voll auf sich gestellt), aber nun ist es fast den ganzen Tag dunkel, nachts wird es sehr kalt (etwa -20°C) und es liegt Schnee, in höheren Lagen zum Teil mehr als knietief. Zu diesem Zeitpunkt bieten sich Touren daher nur für erfahrene und ausweichfreudige Wanderer an.

Hütten

Die meisten Hütten am Kungsleden werden vom STF erhalten. Es gibt eine Unterscheidung in "Fjällstuga(n) (pl. -stugor(na))" und "Fjällstation". In der zweiten Kategorie kann man einen Platz und meistens auch Mahlzeiten vorbestellen. In den einfachen Fjällhütten erhält man immer einen Schlafplatz (diesen erhält man auch in den Fjällstationen immer), aber es muss sich nicht unbedingt um ein Bett handeln. Während der Saison sind die Hütten bemannt, ein Hüttenwart (der Stugvärd) sorgt für Ordnung und kassiert. Die Saisonzeiten variieren jedes Jahr und sind zum Teil auch für jede Hütte unterschiedlich. Sie lassen sich auf der Webseite des STF abfragen. Ansonsten funktionieren die Hütten nach den Selbstversorgerprinzip, jeder ist für die Hütte und sich selbst verantwortlich, das heißt, daß jeder dafür sorgt, dass es sauber ist, genug Wasser da ist, es warm ist, ... Fragen beantwortet der Stugvärd selbstverständlich. Manche Hütten haben auch einen Proviantverkauf, hier werden hauptsächlich Süssigkeiten, aber auch etwas normales Essen, zu total überhöhten Preisen verkauft.

Geld und Supermärkte

Entlang des gesamten Kungsledens findet sich kein Geldautomat. Es muss also genügend Bargeld und/oder eine Kreditkarte mitgenommen werden. In den STF-Hütten werden Kreditkarten akzeptiert, aber in den meisten anderen Einrichtungen nicht. So sollte genügend Geld für den Bus am Etappenende eingeplant werden. Es hat sich bewährt, einen Notgroschen mitzunehmen.

Telefon und Handy

Das Handy hat im Bereich des nördlichen Kungsleden nur an den Etappenanfangs-/-endorten an einer Straße Netzempfang. Empfehlenswert ist es dennoch, da infolge der zunehmenden Anzahl von Handybesitzern die Anzahl der Telefonzellen in diesen Orten stetig abgenommen hat.

Ausrüstung

Im Prinzip verlangt eine Wanderung auf dem Kungsleden keine spezielle Ausrüstung. Lediglich auf festes und passendes Wanderschuhwerk sollte in keinem Fall verzichtet werden. Hilfe zum geeigneten Schuh bieten beliebige Outdoorgeschäfte, die es in jeder Stadt gibt. Ansonsten benötigt man einen Rucksack, ggf. Zelt, Kocher und Schlafsack, etwas Bekleidung sowie Karte und Kompass. Benutzt man spezielle Wanderausrüstung wird die Tour nicht nur angenehmer, sondern leider auch teurer.

Hin und Zurück

Vor der Reise müssen genaure Informationen eingesehen werden, da einige Busrouten nur zu bestimmten Jahreszeiten befahren werden.

Mit der Bahn

Die Anreise mit dem Zug ist günstig, umweltschonend und langwierig. Über Stockholm oder Göteborg gelang man nach "övre Norrland". Mit diesem Zug ist man über Nacht unterwegs, um dann am folgenden Tag in die Orte Umeå, Vännäs, Bastuträsk, Jörn, Älvsby und Boden. Manchmal muß in Boden umgestiegen werden, das ist dann aber ein fliegender Wechsel. Von dort hält man nun noch in Murjek, Gällivare, Kiruna und Abisko. Der Zug endet dann noch in Narvik. Hier sind die Etappenorte des Kungsleden und ihre Bahnhöfe:
  • Abisko: Bahn/Bus zwischen Kiruna und Narvik (No)
  • Nikkaluokta: Bus nach Kiruna
  • Vakkotavare und Kebnats: Bus nach Gällivare
  • Saltoluokta: Fähre nach Kebnats
  • Kvikkjokk: Bus nach Jokkmokk, von dort am besten nach * Murjek, aber auch nach Gällivare und entlang der Inlandsbanan
  • Jäkkvik: Bus von Bodø, Fauske (No) nach Arjeplog, Arvidsjaure, Skellefteå und den Bahnhof Jörn
  • Ammarnäs: Bus über Sorsele, Storuman zum Bahnhof Vännäs oder in die Stadt Umeå
  • Hemavan: Bus von Mo i Rana (No) über Storuman zum Bahnhof Vännäs oder in die Stadt Umeå
Möchte man von Kvikkjokk nach Ammarnäs, so fährt man mit dem Bus nach Jokkmokk, dann nach Sorsele und nach Ammarnäs. Zugfahrpläne bis in die genannten Städte lassen sich mit dem Reiseauskunftsdienst der DB erstellen.

Flugzeug

Die meisten Flughäfen rund um den Kungsleden sind ausgesprochen klein, so daß man sicha uch die Alternativen ansehen sollte.
  • Abisko: Kiruna, Narvik (No), Alternative: Luleå
  • Saltoluokta: Gällivare, Alternativen: Kiruna und Luleå
  • Kvikkjokk: Luleå
  • Jäkkvik: Bodö (No), Arvidsjaur, Alternativen: Skellefteå, Umeå
  • Ammarnäs: Lycksele, Alternativen: Umeå
  • Hemavan: Hemavan hat einen eigenen Flughafen. Alternativen Mo i Rana (No), Umeå, Lycksele, Östersund

Durchwanderer

Vom südlichen Endpunkt des nördlichen Kungsleden (Hemavan) zum nördlichen Endpunkt des südlichen Kungsleden (Storlien) kommen Weitwanderer wahlweise über die Strecke des Inlandsvägen (Bus bis Storuman - Östersund, dann Bahn/Bus), aber auch über Norwegen. Dazu mit dem Bus von Hemavan nach Mo i Rana fahren, dort in einen Zug nach Trondheim stetigen und dort in einen Zug in Richtung Schweden. Beiden Varianten ist eine unverhältnismässige Dauer gemeinsam...

Kungsleden

Der Kungsleden ist einer der beliebtesten, wenn nicht vielleicht der beliebteste Wanderweg in Nordschweden. Insbesondere der nördlichste Teil ist entsprechend frequentiert, aber dafür auch gut mit Hütten ausgestattet. Dennoch bietet er immer noch nette Naturerlebnisse im Sommer, wie auch im Winter. Der Kungsleden wird hier in Etappen aufgeteilt, so daß jeweils Anfang und Ende einer Etappe mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können. Natürlich ist es möglich, auch mehrere Etappen am Stück zu wandern.