Ski oder Schneeschuhe

Dieses Thema wird häufig brennend diskutiert. Für mich (s.u.) ist die Diskussion mehr oder weniger unnötig. Die verdiskutierte Zeit sollten Schneeschuhwanderer lieber damit verbringen, Skifahren zu üben :-). Stattdessen sollen hier einfach mal alle Möglichkeiten sich im oder auf dem Schnee fortzubewegen vorgestellt werden. Daß dies nicht ohne Hilfsmittel geht, wird hier einfach mal vorausgesetzt.

Tourenski (Fjällski)

Dieser Begriff überschneidet sich mit \"unseren\" deutschen Tourenski, daher verwende ich auf dieser Seite hauptsächlich den Begriff Fjällski. Da es in Deutschland kein Fjäll gibt (wir haben nur die popeligen Alpen und einen Haufen Mittelgebirge), wissen die wenigsten etwas mit diesem Begriff anzufangen. Eigentlich gibt es ausserdem überhaupt nicht den Fjällski! Mit Fjällskiern muss man stundenlang in der Ebene gehen können (->Langlauf), aber auch Abfahrten in meterhohen Schnee meistern (->Telemark) und steil bergauf/bergab fahren können (->Alpin). Diese Anforderungen schliessen sich gegenseitig aus, daher muss man Kompromisse jeweils zugunsten einer Technik machen. Genaueres erfahrt ihr in diesem Artikel von mir: Ski für das Fjäll, das würde sonst diesen Rahmen sprengen.

Ski (Langlauf)

Langlauf betreibt man unter Anderem in den deutschen Mittelgebirgen, z.B. im Harz. Es ist eine wunderbare Sportart, nach der man sehr erfrischt ist und angeblich fast alle Muskeln miteinbezieht (Lachen nicht vergessen, dann sind es bestimmt alle!). Man verwendet dazu lange und dünne Ski, eine flexible Bindung und weiche Schuhe. Diese Weichheit zieht das Benutzen von Loipen nach sich. Hier fährt man in einer Spur. Neben der klassischen Variante gibt es auch eine Skatingvariante. Im Handel sind neben Skiern, die auf eine dieser Varianten spezialisiert sind, auch (preisgünstige) Einsteigerskier erhältlich, diese reichen, solange Wettkampf und Perfektion hinter Spaß und Training zurückstehen. Ferner gibt es sogenannte \"Nordic Cruising\"-Ski, um Anhängern des Nordic-Walking noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Für den Einstieg auf leichteren Fjälltouren eignen sich stabilere Varianten (in der Regel die für den klassischen Stil) durchaus, allerdings muss der Schuh noch einmal ein gutes Stück grösser sein, da die normalen Schuhe hier nicht gerade warm sind, man also ordentlich Socken noch hineinbekommen muss. Auf Dauer und auf Anspruchsvollen Touren sind diese Ski (leider, sie bieten so viel Komfort) nicht haltbar genug. Langlaufski besitzen eine Skispannung. Diese sorgt für sportliches Gehen.

Ski (Alpin)

Für rasante Abfahrten auf der plattgewalzten Piste im Skigebiet eignen sich diese Ski. Heute verwendet man kürzere Carvingski, damit jeder die Kurve kratzen kann, ein möglichst fester Schuh bis knapp unter das Knie sorgt in der Bar für ein gekonntes Auftreten auch nach etwas zuviel Alkohol. Für Touren im Fjäll sind sie (ok, es gibt auch in Schweden/Norwegen Skigebiete, aber die meine ich nicht) nicht geeignet. Alpinskier haben keine Spannung.

Tourenski (Alpine Touren,in Skandinavien oft als Haute Route oder Randonnee-Ski bezeichnet)

Wer genug hat von alkoholisierten Skicafes, von überfüllten Pisten oder einfach nur hoch hinaus will, für den bieten sich diese Ski an. Beim Aufsteigen benutzt man Felle und löst die Befestigung der Ferse, ist man oben, lässt sich der gesamte Fuß befestigen und mit etwas Übung kann man genauso abfahren, wie mit einem normalen Alpinski, für den Einstieg gibt es auch Adapter für normale Alpinbindungen (?). Auch im Fjäll haben solche Ski ihre Berechtigung, jedoch nicht für längere Wandertouren von Hütte zu Hütte oder im Zelt, da die Schuhe zu hart, die Skier zu rutschig und der Gehmechanismus nicht stabil genug ist, ferner fehlt die langlaufartige Skispannung. Verschiedene Berichte von der Nutzung solcher Ski auf klassischen Fjälltouren lauten dann auch: möglich, aber zu anstrengend.

Ski (alpine Touren, aber Telemark)

Fährt man alpin, aber ohne die Ferse fest am Ski zu haben, so heisst dieser Stil Telemark. Fjällski verwenden zumeist eine Art Telemarkbindung. Diese Ski sind die klassische Skimethode und haben eine wachsende Zahl Anhänger und Ausführungen, das macht es leider derzeit sehr schwer, konkrete Angaben zur Fjälltauglichkeit zu machen, wichtig ist beispielsweise, ob oder wie die Spannung des Skis aussieht. Wer eine solche Ausrüstung sein eigen nennt ist meistens eh recht erfahren und braucht diese Einführung gar nicht, aber kann ja mal ausprobieren, ober damit ein paar Stunden auch in der Ebene fahren möchte, ich halte es allerdings für möglich, in Abhängigkeit von den verwendeten Schuhen.

Snowboard

Wer es schafft, mit einer Pulka und dann auf dem Snowboard, also auf diese Weise geht es sicher nicht. Fjällungeeignet. Aber anders herum: Snowboard auf der Pulka? Für begeisterte und erfahrene Tourensnowboarder, die dieses Mehrgewicht schleppen wollen, finden sich sicher auch im Fjäll interessante Flecken (kenne aber wenige geeignete Stellen) für einen Tagesausflug, aber dann muss eine vollwertige Gehmöglichkeit her.

Schneeschuhe

Früher einmal hatten Schneeschuhe einen Holzrahmen, der mit einem Ledergeflecht bespannt war, heute ist es ein Alurahmen mit Kunststoffüberzug. Damit ging man dann im verschneiten Wald auf Trapperjagd. Vor einigen Jahren erlebten Schneeschuhe ein Revival durch Snowboardfahrer, die eine Möglichkeit benötigten, ausserhalb der Pisten aufzusteigen. Ski waren für die Abfahrt zu sperrig, aber Schneeschuhe liessen sich einfach am Rucksack befestigen. Der Vorteil für potentielle Fjällwanderer liegt darin, daß man nur die Schneeschuhe kaufen muss, die vorhandenen (und vielfach geliebten) Sommerbergschuhe können verwendet werden, sind aber vielfach zu kalt. Das Gehen mit Schneeschuhen ist nicht komplizierter als das Gehen in grossen Schuhen, also entfällt die Angst vor dem Skifahren. Ein grosser Nachteil von Schneeschuhen ist, daß es ohne feste Spur (und die von Skifahrern ist nicht zu benutzen) sehr anstrengend wird, ausserdem ist es eine sehr langsame Art, mit viel Gepäck im hohen Schnee ist die Tagesetappe oft nicht sehr lang.

Mountainbike

Auf Schneescooterspuren ist Mountainbiken eventuell möglich, Erfahrungen bitte an \"anne %%%% fjaellwanderung ???? de\". In einen Radrucksack wird aber nicht genug für mehrtägige Touren passen, ferner sind einige Naturschutzgebiete/Nationalparks tabu. Meine Einschätzung dazu lautet: wäre interessant... Ein grosses Problem ist aber, daß man mit etwas Pech im Schneesturm endet und nicht mehr weiter kommt, weil Schneemassen, das Radfahren behindern/die Spur verschneien.

Schlittschuhe

Ähem, das tut man doch nur in den Schären! Ist wohl falsch hier hineingeraten.

Schneescooter

Frevler! (Lassen sich an einigen Stellen ausleihen, Führerschein nötig)

Fazit

Ich persönlich würde niemandem empfehlen, Schneeschuhe für eine mehrtägige Tour im Fjäll zu verwenden, ihren Kauf dafür (und nur dafür) halte ich für Geldverschwendung. Das Argument, kein Ski fahren zu können, ist hier an und für sich irrelevant, da die benötigten Skifahrkünste nicht über Gehen mit zwei Brettern hinaus gehen. Trotzdem möchte ich niemandem den Schneeschuhurlaub vermiesen. Es ist möglich, langsam und anstrengend, aber möglich.